Nach der Nutzung von Orthelligent® VISION erhältst du eine präzise Auswertung, die dir hilft, gezielte Maßnahmen zu planen und Fortschritte detailliert zu verfolgen. Entdecke, wie unsere Technologie deine Diagnostik unterstützt.
Theoretische Grundlagen
Praxisbeispiel I
Ganganalyse mit Orthelligent® VISION im Jahr 2024
Unterschiedliche Schrittlänge führt zu geringerer Gangsymmetrie
Unterschiedliche Schrittlänge führt zu geringerer Gangsymmetrie
Bei der Schrittlänge besteht bei der Patientin ein Längenunterschied von 2cm. Das mag nicht sonderlich viel erscheinen, muss aber immer auf die Demographie, Fitnesslevel, frühere oder akute Verletzungen sowie auf die persönlichen Gegebenheiten der Person bezogen werden. Auch wenn sich die Schrittlängendifferenz noch im Normbereich befindet, können Experten genau hier ansetzen.
Jennifer ist jung und sportlich. Die unterschiedliche Schrittlänge führt zu einer geringeren Gangsymmetrie. Meiner Meinung nach kann sie diesen Gangparameter verbessern. Doch woher kommt er? Ausschlaggebend dafür ist der Kniewinkel beim initialen Bodenkontakt.
Simone Hansen
Biomechanik-Expertin
Großer Unterschied der Winkel zwischen linkem und rechten Knie
Beim Initialen Kontakt wird der Fokus auf den Kontakt des Fußes mit dem Boden und der Absorption der einwirkenden Kräfte gelegt. In der Kombination der Winkel Knie und Sprunggelenk lässt sich erkennen, dass das Aufsetzen des rechten Fußes in Plantarflexion = flacher Fußaufsatz erfolgt. Allgemein entscheidet sich in Abhängigkeit vom Knie, in welchem Winkel der Fuß auf den Boden trifft. In diesem Beispiel führt dies zu einer verkürzten Schrittlänge beim rechten Bein.
Jennifer hatte einen Kreuzbandriss im rechten Knie. Obwohl keine akuten Schmerzen mehr vorhanden sind, erinnert sich der Körper an die Schmerzen und befindet sich auch nach mehreren Jahren noch einer Schonhaltung. Jennifer führt diese Bewegung nicht bewusst aus und hat auch nie gemerkt, dass es noch Unterschiede beim Gehen gibt. Dank Orthelligent VISION werden diese Differenzen präzise aufgezeigt.
Nach einigen Wochen spezifischen Trainings konnte der Unterschied der Winkel im Kniegelenk reduziert werden. Auch der Fersenkontakt erfolgt nicht mehr in starker Plantarflexion.
Weitere Auffälligkeiten in der Terminalen Standphase
In der Terminalen Standphase ist ein leichter Unterschied in der Extension der Hüfte auszumachen. Außerdem ist der Unterschied zwischen rechtem und linken Knie groß.
Eine geringere Extension führt zu einer geringeren Schrittlänge. Das Knie sollte in der Gangphase gestreckt sein. Die Ursache für den großen Unterschied zwischen den Knien wird ebenfalls der frühere Kreuzbandriss sein.
Praxisbeispiel II
Ganganalyse mit Orthelligent® VISION im Jahr 2024
Was sehen wir?
- Die Patientin hält die Hüfte während des gesamten Gangzyklus überwiegend in Flexion und vermeidet die Extension
- Im Video zeigt sich, dass sie sich beim Gehen nach vorne lehnt und die Flexion der Lendenwirbelsäule nutzt, um Schmerzen zu lindern, wie sie selbst angibt
- Im Diagramm erscheinen die Hüftwerte unter diesen Bedingungen zwar nicht ideal, aber für diese Phase der Rehabilitation relativ symmetrisch
Klinische Konsequenzen:- Bewegungskorrektur: Empfehlung zur schrittweisen Verbesserung der Hüftextension, um die Gangdynamik zu optimieren
- Schmerzlinderung: Unterstützung der aktuellen Kompensationsstrategie, solange sie effektiv zur Schmerzlinderung beiträgt
- Monitoring: Fortlaufende Überwachung der Hüftwerte zur Anpassung der Rehabilitationsmaßnahmen
Emily Langen
Physiotherapeutin
Was sehen wir?
- Die Knie bleiben unter Belastung meist gebeugt, eine vollständige Extension ist nicht zu erkennen
- Die Patientin berichtet über Schmerzen (5/10 NRS) beim Belasten des rechten Fußes
- Durch die Beugung der Knie versucht sie, eine bessere Stoßdämpfung zu erreichen und das Sprunggelenk zu entlasten
- Der Körper kompensiert auf der linken Seite, was zu einer Beugung beider Knie führt
- Es gibt einen deutlichen Valgus-Kollaps im rechten Knie bei 40-60% des Gangzyklus
Klinische Konsequenzen:- Änderungen: Notwendigkeit, die Beugung der Knie zu reduzieren, um die Patellarsehne zu entlasten
- Gangkorrektur: Anpassung der Gangtechnik, um den Valgus-Kollaps im rechten Knie zu vermeiden
- Weiteres Vorgehen: Die Patientin ist noch nicht bereit, ohne Krücken zu gehen; weitere Unterstützung und Übungen sind erforderlich
Was sehen wir?
- Deutliche Asymmetrie bei den Sprunggelenken
- Das rechte Sprunggelenk bewegt sich kaum in Dorsalextension (DE)
- Die Patientin berichtet von Schmerzen bei der Bewegung in DE, besonders unter Belastung
- Ein Blick in die Akte zeigt, dass bei der Patientin seit einer Verletzung im Alter von 9 Jahren das rechte Sprunggelenk steif ist
Klinische Konsequenzen:
- Zielsetzung: Verbesserung der Abrollbewegung des rechten Sprunggelenks
- Maßnahmen: Durchführung einfacher Übungen im Langsitz oder im Bett (aufgrund der frischen Verletzung) für aktive und aktiv-assistierte Dorsalextension (DE)
Was sehen wir?
- Trotz der Verletzung hat die Patientin eine relativ ähnliche Schrittlänge, geht jedoch mit insgesamt sehr langen Schritten
- Die Patientin sollte kleinere Schritte machen und sich mehr auf das Abrollen bis zum Schmerzlimit konzentrieren
- Das Gangbild wird nach Anpassungen erneut analysiert
Klinische Konsequenzen:
- Anpassungen: Empfehlung, kleinere Schritte zu machen und das Abrollen zu fokussieren. Da vollständige Belastung noch schmerzhaft ist, wird empfohlen, das Abrollen nur innerhalb der Wohnung für kurze Strecken zu üben und draußen Krücken zu verwenden.
- Gangtraining
- Krückentechniken: Erlernen von verschiedenen Krückentechniken und anschließende Videoaufnahme zur Überprüfung der korrekten Anwendung. Die Entscheidung über die geeignete Krückentechnik wird anhand der Ganganalyse getroffen.
- Weiteres Vorgehen: Verwendung des 3-Punkt-Gangs für die nächsten 1-2 Wochen, bevor der Fortschritt erneut überprüft wird.